Nach der verdienten, aber etwas zu hoch ausgefallenen 2,5:5,5-Niederlage zum Auftakt der Oberliga Ost 2 im Stadtderby gegen Babelsberg (der Autor fand leider keine Zeit für einen Bericht) ging es mit einem Doppelspieltag in der „heimischen Arena“ weiter. Am Samstag ging es gegen einen der Staffelfavoriten, den SV Görlitz. Diese traten auch gleich zu zwölft in Sponsorentrikots an und ließen mit ihren tschechischen Spitzenspielern keinen Zweifel aufkommen, wer hier der Favorit war.
Doch der erste Punkt sollte uns gehören. Oliver Röhr an Brett 2 zeigte gegen IM Piotr Goluch seine Oberliga-Form und brannte ein taktisches Feuerwerk mit einem Einschlag auf g7 ab, den sein Gegner nicht mehr kontern konnte. 1:0. Leider blieb es vorerst bei diesem einen Punkt und Carsten Kühne musste an Brett 5 anerkennen, dass sein 200 Elo-Punkte stärkerer Gegner Marek Sykora mit seinem Läuferpaar einfach zu aktiv war. 1:1. Auch an Brett 1 hatte Tyron Milare mit dem beinahe 2400er IM Ondrej Svanda eine schwere Nuss zu knacken. Leider traf er mit den schwarzen Steinen die falschen Entscheidungen und musste sich am Ende verdient geschlagen geben. 1:2. Carsten Hein hatte an Brett 3 gegen Felix Schletter mit Schwarz eigentlich eine stabile Stellung, musste dann aber in der Zeitnotphase Material geben, was zur Aufgabe führte. 1:3.
Für einen kleinen Lichtblick sorgte Adrian Faust an Brett 8, der seinen Gegner Antonin Duda durch aktives Doppelspringerspiel schwindelig spielte und den Anschlusspunkt erzielte. 2:3. Heiko Schäfer hatte sich an Brett 7 gegen Zdenek Marsalek eine gute Stellung erarbeitet, verlor aber in zunehmender Zeitnot den Faden und musste sich seinem erfahrenen Gegner geschlagen geben. Da war leider mehr drin. 2:4. Ich spielte an Brett 6 gegen Vladimir Vltavsky, der ebenfalls sehr ehrgeizig wirkte und Remisangebote meinerseits mit energischem Kopfschütteln ablehnte. Aber es half nichts. Ich konnte das Turmendspiel mit einem Minusbauern remis halten. 2,5:4,5. Schließlich spielte Kristof Illner an Brett 4 gegen Jiri Vitak ebenfalls ein Turmendspiel mit mehreren Minusbauern. Kristof kämpfte wie ein Löwe, musste sich aber nach 5,5 Stunden seinem ratingstärkeren Gegner geschlagen geben.
So verloren wir „standesgemäß“ mit 2,5:5,5 gegen Görlitz, haben uns aber zumindest teuer verkauft. In der Oberliga weht eben ein anderer Wind als in der Landesliga. Nur einen Tag später wartet schon der nächste Kracher. Die „alten Rivalen“ aus Forst sind zu Gast und derzeit sogar Tabellenführer.
Dave Möwisch