48 Spieler sollten den Weg nach Rüdersdorf finden. 42 Spieler wurden es letztendlich im Hauptturnier. Die anderen sechs Spieler verbrachten den Vormittag in einer Vollsperrung auf der Autobahn. Nicht so das Potsdamer Team (Max, Tigran und René), die Dank der Verwendung von Google Maps den Stau galant umfuhren.
In Rüdersdorf gehen die Uhren etwas anders. Der Herbstcup findet kurz vor dem 1. Advent statt. Ordnungsgemäß ist auf dem Schulhof ein Weihnachtsmarkt aufgebaut. Was so seine Vor- und Nachteile hat. Nachteilig ist ganz klar die laute Weihnachtsmusik ab der 6. Runde, sie so Klassiker wie „Life ist Life“ in einer Rapversion intoniert. Vorteil ist, es gibt Kuchen und Wildschweingulasch. Was das sonst schon üppige Catering von den Rüdersdorfer Schachmamas nochmals deutlich aufwertete.
Im Auto wurde das Ziel ausgegeben. Tigran sollte 4 Punkte erzielen, René peilte 5 Punkte an und Max wäre mit 2 Punkten gut dabei. Soweit so gut, soweit die Wünsche auf die Realität prallen.
Bei René ging es schon gut los. In der ersten Runde wird gegen eine Rüdersdorfer Schülerin erstmal der Läufer stehen gelassen. Der nun mühevoll samt der Partie zurück gewonnen werden muss. Das kommt im Laufe des Vormittages noch öfters vor und führt zu mageren 1,5 Punkten aus 4 Partien. Wobei René in der zweiten Runde auch noch das Pech hat, gegen Tigran gelost zu werden. Eine ausgeglichene remisiege Stellung. René rechnet, zieht f5 und das Gegenüber nimmt den Bauern mit den Turm ohne schlechtes Gewissen heraus. Kein Respekt vor dem Alter, Punkt für Tigran.
Der setzt am Vormittag noch ein Achtungszeichen gegen den starken Barnimer Nachwuchs Jossip Schmidt. Dessen Mutter beäugt die Angelegenheit kritisch. Irgendwas beäugen tut auch der junge Schiri, der am Brett steht. Jedenfalls nicht die Partie. Neben dem Brett quatschen zwei Jugendliche, was der Schiri ignoriert. Da muss René die beiden anherrschen, einmal still zu sein. Es zeigt sich die Nachteiligkeit, wenn ohne Inkrement gespielt wird. Die Figuren fliegen nur so umher. Da landet der König erst unter den Tisch und dann auf irgendeinen Feld. Jossip und Tigran machen Züge, die kein Regelbuch versteht. Der Schiri kiekt und greift nicht ein. Jossip hat das bessere Zeitmanagement, Tigran die Mehrfiguren. So fällt bei Tigran das Blättchen, mangels Figuren kann Jossip nicht matt setzen. Also Remis!

Tigran spielt vorne mit
Max läuft in den einen oder anderen Angriff hinein. Aber dann ist er da, ein Sieg und ein Punkt. Das Tagesziel ist zur Hälfte geschafft.

Max in Action
Es muss sich dringend mit einer Bockwurst gestärkt werden. Der Weihnachtsmarkt bietet leckere Cookies, Schmalz und Marmelade. Der in kulinarischen Dingen erfahrene René macht einen Großeinkauf.
Bleiben noch drei Runden. Bei René läuft es gut, zwei Punkte in Folge. Da stimmt die Bilanz wieder. In der letzten Runde wartet dann mit Casta eine wirklich nette Rüdersdorferin. Nach einer wilden Partie heimst sie den Punkt und damit auch den Sieg in der Seniorenwertung ein.
Max sieht sieht sich nun ehrgeizigen Nachwuchs gegenüber. Auch an den hinteren Brettern wird um jedes Feld gekämpft. Die Gegner agieren angriffslustig. Leider muss sich Max geschlagen geben. Kein Punkt, aber dafür eine Zeitschrift Jugendschach mit Taktikaufgaben, die für das nächste Turnier vorbereiten.
Tigran spekuliert nun auf den Jugendpreis und beauftragt René, einen Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Das gelingt. Tigran selbst fegt dafür die großen Damen hinweg. Die arme Cordelia Koppe hat diesmal keine Chance. Dann noch ein Remis gegen eine 1800 und ein Pokal ist sicher.
Das war ein schönes gemütliches Turnier in einer wirklich netten Kombination mit dem Weihnachtsmarkt. Max hat sein Tagesziel nicht ganz, aber zur Hälfte erreicht. René konnte nach erfolgreicher Stärkung mit Kuchen noch das das Turnier retten und landete mit 3,5 Punkten auf Platz 19. Überraschend bester Potsdamer war wie schon in der Schlacht zu Dennewitz Tigran, der mit 4 Punkten zufrieden auf Platz 13 kam. Und den 2. Platz in der U18-Wertung belegte.

Wer kann, der kann…
Wer einmal mitspielen will, kann dies beim Wintercup im März machen. In Rüdersdorf gehen die Uhren etwas anders. Daher wird der Wintercup im Frühling sein. Der Termin wird bald bekannt gegeben.