Landesliga 1. Spieltag ESV Lok RAW Cottbus I gegen PSV I

Nach unserem kurzen Ausflug in die Oberliga Ost 2 geht es für unsere Erste nun wieder in der Landesliga um den direkten Wiederaufstieg. Neben dem USV Potsdam zählen wir laut Wertzahlen – und nicht zuletzt nach Einschätzung des allwissenden Liga-Orakels – zu den Aufstiegsfavoriten. Doch gleich der erste Spieltag sollte zeigen, dass die Realität manchmal schwieriger ist, als es die Prognosen vermuten lassen. Zum Auftakt führte uns der Weg zum Aufsteiger aus der Landesklasse Süd, dem ESV Lok RAW Cottbus. Da ich durch andere Verpflichtungen zunehmend kürzertreten muss, hat Nils Werthmann inzwischen die Rolle des Mannschaftsleiters übernommen. Am ersten Spieltag musste er allerdings noch passen, sodass ich ein letztes Mal einsprang. Für Nils rückte Weltenbummler Helmut Pönisch als Ersatz in die Mannschaft.

Während wir also lediglich auf Nils verzichten mussten, hatten die Cottbusser deutlich größere Aufstellungsprobleme und konnten nicht in Bestbesetzung antreten. Der Auftakt verlief an allen Brettern zunächst recht unspektakulär. Den ersten halben Punkt steuerte schließlich Helmut Pönisch bei. Zwar hatte er gewisses Angriffspotential, doch auch sein Gegner Stefan Schmutterer fand Gegenspiel, während Helmuts Springer etwas trostlos am Rand stand. Am Ende ein leistungsgerechtes Remis. 0,5:0,5. Am 4. Brett zeigte Carsten Hein eine grundsolide Schwarzpartie. Mit klarem Zeitvorteil und guter Angriffsstellung fand er souverän den entscheidenden Schlag gegen Gregor Wieczorek. Die Führung: 1,5:0,5. Kurz darauf legte Tyron Milare nach. In guter Form spielte er seine Partie druckvoll bis zum Ende durch und gewann gegen Holger Palme. 2,5:0,5. Auch Carsten Kühne steuerte in gewohntem Stil bei. In seiner typischen Partieanlage wurde zunächst viel Material abgetauscht, bevor er im Endspiel seinen Gegner Toni Schulz geduldig bearbeitete. Schließlich nutzte er die Schwächen in der Stellung konsequent aus. 3,5:0,5.

Bis hierhin lief alles nach Plan und es sah nach einem Kantersieg aus. Doch dann geriet der Potsdamer Motor ins Stocken. Am 5. Brett ließ sich Kristof Illner gegen Thomas Lenze zu einem frühen Bauernvorstoß verleiten, der sich bald als unglücklich herausstellte. Um etwas Gegenspiel zu bekommen, musste er sogar noch einen weiteren Bauern investieren. Da die Stellung zunehmend kritisch wurde, nahm Kristof schließlich dankbar eine Stellungswiederholung an und sicherte zumindest einen halben Punkt – und damit schon das Mannschaftsremis: 4:1. Weniger erfreulich verlief es bei Oliver Röhr am zweiten Brett. Gegen Oybek Mamatkulo geriet sein Königsflügel komplett unter Beschuss. Zwar rettete er sich noch ins Endspiel, doch in Zeitnot unterlief ihm ein Fehler, der die Niederlage besiegelte: 4:2. Auch unser Spitzenbrett Mirko Eichstaedt hatte gegen Kevin Großmann so seine Probleme mit dem neuen Zeitmodus in der Landesliga. Als ich in der Zeitnotphase auf die Stellung schaute, hatte er nur einen Turm gegen die generische Dame, was zur nicht mehr abwendbaren Niederlage führte. 4:3. Blieb also noch meine eigene Partie gegen Justus Schubert. In einer lange strategisch geprägten Stellung hielt mein Gegner gut mit, verlor jedoch mit immer knapperer Bedenkzeit den Faden. Zunächst geriet er in materielle Rückstände, dann überschritt er in klar schlechter Stellung auch noch die Zeit – wohl ebenfalls ein Tribut an den neuen Modus.

So konnten wir den Aufsteiger aus Cottbus mit mehr Mühe als erwartet mit 5:3 bezwingen und starten erfolgreich in die neue Landesligasaison. Am kommenden Spieltag wartet dann gleich der Derby-Kracher gegen den USV Potsdam. Dann ist nochmal eine Leistungssteigerung fällig, wenn wir um den Aufstieg mitspielen wollen.

Dave Möwisch

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