Betrug im Schach – Neue Ergebnisse aus der Wissenschaft  

Wer kennt es nicht: Man spielt in einem Turnier oder in einem Mannschaftswettkampf, und der Gegner verlässt das Brett, während man selbst in tiefes Nachdenken versunken ist. Man macht schließlich seinen Zug und wartet gespannt, wie der Gegner darauf reagiert. Nach zehn Minuten hat man bereits verschiedene Antwortzüge durchdacht – doch der Gegner ist immer noch nicht zurück. Ein seltsames Gefühl beschleicht einen. Weitere Zeit vergeht, aber weiterhin keine Spur vom Gegner. Man fragt sich: Holt er sich nur einen Kaffee, raucht er eine Zigarette – oder sucht er vielleicht heimlich Tipps von einer Schach-Engine auf der Toilette? Schließlich beginnt man, nach ihm zu suchen: im Analyseraum, im Sanitärbereich, überall. Meist enden solche Vorfälle völlig harmlos – die Leute standen eben 15 Minuten in der Schlange am Kaffeestand oder verquatschten sich bei einer Zigarette mit anderen Spielern. Ein Vereinsmitglied von uns hat es sogar geschafft, während seiner laufenden Bedenkzeit vor einem Fernseher in einer Hotellobby einzuschlafen. Dennoch ist das Thema Betrug im Schach in aller Munde und ist auch im Amateurbereich ein wichtiges Thema, was einen nie so richtig loslässt.

Anfang dieses Jahres ist ein wissenschaftlicher Artikel erschienen, der sich mit dem Thema Betrug im Schach in Deutschland beschäftigt. Da ich selbst Wissenschaftler aus Leidenschaft bin und die Ergebnisse für sehr relevant halte – sie haben bislang jedoch wenig Aufmerksamkeit erhalten –, habe ich mir die Mühe gemacht, die Studie für ein nicht-wissenschaftliches Publikum zusammenzufassen und meine persönlichen Erfahrungen einfließen zu lassen. Wer die Originalstudie in englischer Sprache von Kim Schu & Nils Haller von der Universität Mainz lesen möchte, findet den entsprechenden Link hier:

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2211266925000271

Was wurde in der Studie untersucht?

Insgesamt wurden über 1.900 Schachspielerinnen und Schachspieler mithilfe von Fragebögen zu irregulärem Verhalten befragt. Unter irregulärem Verhalten verstand man unter anderem:

  • die Einnahme verbotener Substanzen wie Amphetamine, Ephedrin, Methylephedrin, Pseudoephedrin oder Modafinil,
  • die Nutzung technischer Geräte,
  • sowie das Einholen von Informationen durch andere Personen.

Darüber hinaus wurde unterschieden, ob das Fehlverhalten im Online-Schach oder im OTB-Schach (Over the Board – also am klassischen Schachbrett) vorkam, und ob es sich um Blitz-, Schnell- oder Standardschach handelte.

Was sind die zentralen Ergebnisse der Studie?

Bemerkung vorab: Die Ergebnisse zum Betrug im Online-Schach lasse ich unkommentiert. Als langjähriger Spieler der Lichess-Bundesliga und aufgrund zahlreicher Rückmeldungen zu Cheatern bin ich der Überzeugung, dass dort ohnehin „hinten und vorne“ betrogen wird. Deshalb nehme ich Online-Schach nicht mehr wirklich ernst – mit Ausnahme der sehr schnellen Disziplinen wie Bullet.

Für das klassische Schach zeigt die Studie, dass 7,1 % aller Befragten angaben, unerlaubte Hilfsmittel wie Schach-Engines oder Informationen von anderen Personen genutzt zu haben. Betrachtet man ausschließlich Partien mit längerer Bedenkzeit (Schnell- oder Standardschach) und lässt Blitzpartien außen vor, gaben sogar über 10 % der Teilnehmenden zu, betrogen zu haben. Diese Zahl hat mich sehr schockiert – statistisch bedeutet das, dass in jeder zehnten Langschach-Partie betrogen wird. Bei einem Open mit mehr als 100 Teilnehmenden ist es also ziemlich sicher, dass mindestens ein Fall von Betrug vorkommt.

Hinsichtlich der Einnahme verbotener Substanzen ergab die Befragung, dass
5 % der Spielerinnen und Spieler kognitives Doping nutzten, um ihre Leistung zu steigern. Zur Wirksamkeit dieser Substanzen zitieren die Autoren zudem eine interessante Studie: Dort zeigte sich, dass die Einnahme solcher Mittel insbesondere die Dauer pro Zug deutlich erhöhte, was sich nur eingeschränkt positiv auf die schachliche Leistung auswirkte. Denn nur wenn man Partien berücksichtigte, die nicht durch Zeitüberschreitung verloren gingen, ließ sich ein messbarer Vorteil feststellen. Mit anderen Worten: Solche Substanzen können zwar die Konzentrationsfähigkeit verbessern, erhöhen aber gleichzeitig den Zeitverbrauch – was wiederum eigene Risiken für den Ausgang einer Partie birgt.

Wie sind diese Ergebnisse einzuordnen?

Ich finde diese Ergebnisse bemerkenswert, insbesondere weil es sich um eine groß angelegte Befragung handelt. Zwar sind 1.900 Teilnehmer bei Panelbefragungen nicht außergewöhnlich, doch für den spezifischen Schachkontext – und vor allem unter der Bedingung, dass es sich ausschließlich um deutsche Schachspieler handelte, die eine Elo-Zahl besitzen und in den letzten zwölf Monaten mindestens eine OTB-Partie gespielt haben mussten – stellt dies bereits eine neue Dimension dar.

Zudem berücksichtigen die Autoren der Studie weitere Faktoren wie Alter, Spielstärke und Spielhäufigkeit. Interessanterweise hatten diese Variablen jedoch nur einen sehr geringen Einfluss auf die Ergebnisse.

Die hohe Häufigkeit von Betrug (rund 10 %) im deutschen Schach hat mich sehr erschreckt, vor allem wenn man bedenkt, dass die Dunkelziffer wohl noch deutlich höher liegt – schließlich wird nicht jeder im Fragebogen zugeben, dass er betrügt. Allerdings sollte man auch beachten, dass die Autoren beispielsweise die Absprache von Partieergebnissen im Vorfeld einer Begegnung (etwa eine vorher vereinbarte Remis-Partie) ebenfalls als irreguläres Verhalten gewertet haben. Insofern sollte die 10-%-Zahl sicherlich etwas relativiert werden.

Eigene Erfahrungen

Abschließend möchte ich die Ergebnisse durch Aspekte aus meiner eigenen Erfahrung mit Betrug im Schach ergänzen. Für mich persönlich steht nicht unbedingt der Gebrauch einer Engine im Vordergrund. Meiner Meinung nach wird viel häufiger auf Informationen von anderen Personen während einer Partie zurückgegriffen.

In den Turnieren, an denen ich teilgenommen habe, werden Spieler nur selten aufgrund der Nutzung eines Mobiltelefons disqualifiziert. Beim Gubener Neujahrsturnier – das mittlerweile nicht mehr stattfindet – kam es früher vereinzelt vor, dass ausländische Spieler disqualifiziert wurden, weil sie Handys benutzt hatten. Ansonsten habe ich keine weiteren Fälle erlebt. Zudem halte ich es für fraglich, wie effektiv eine solche Strategie wirklich wäre: Um während einer Partie nennenswerte Informationen zu erhalten, müsste man häufig die Toilette aufsuchen. Eine einmalige Handynutzung entscheidet daher in der Regel nicht unbedingt über den Ausgang einer Partie.

Hier noch drei Beispiele aus meiner eigenen Turniererfahrung:

  1. Vor einigen Jahren nahm ich an einem kleinen Turnier während der Corona-Pandemie in der Oberpfalz teil. Da es zu dieser Zeit generell wenige Turniere gab, hatten sich auch ehrgeizige Jugendspieler und ihre ebenso ehrgeizigen Eltern angemeldet. Mein Turnier verlief eher durchschnittlich. In einer Runde fiel mir jedoch eine besondere Beobachtung auf.

Das Turnier fand in einem urigen Gasthof statt, in dem es „dunkle Ecken“ gab, in denen einzelne Partien kaum einsehbar waren. In einer dieser Ecken spielte einer der ambitionierten Jugendspieler. Sein Betreuer oder Vater bewegte sich ständig um das Brett, verließ aber auch immer wieder den Spielsaal. Als der Gegner des Jugendspielers einmal nicht am Brett war, nutzten beide offenbar einen Moment der Unachtsamkeit für intensiven Blickkontakt. Der Vater rollte mit den Augen und machte wilde Kopfgesten, die ich nicht richtig interpretieren konnte. Der Junge wirkte etwas irritiert, machte aber ebenfalls Kopfgesten. Was dieses Verhalten bewirken sollte, ist mir bis heute unklar – eines steht jedoch fest: Sie haben betrogen. Der Junge hat heutzutage übrigens eine DWZ von weit über 2200.

  • Bei einem internationalen Turnier im Ausland spielte ich gegen einen sehr jungen Spieler aus Armenien mit einer Elo von etwa 1400, der seine Mutter dabei hatte, die ebenfalls ständig um das Brett kreiste. In einer Runde zuvor hatte der Junge bereits einen Vereinskameraden besiegt, sodass ich gewarnt war. Die Partie verlief für mich als deutlichen Elo-Favoriten zunächst recht zäh. Erst durch eine sehr lange und tiefgehende taktische Kombination konnte ich mir ein zumindest vorteilhaftes Endspiel erarbeiten. In dieser Phase wirkte der Junge zunehmend frustriert und suchte ständig Augenkontakt zu seiner Mutter. Plötzlich begann er, mit seinen Fingern über das Schachbrett zu wischen. Sein Finger blieb kurz auf dem Feld e1 stehen, während er Augenkontakt zu seiner Mutter aufnahm, die hinter mir stand. Ich erkannte die Situation schnell und drehte mich um, um die Kommunikation zwischen beiden zu unterbrechen. Der Junge zögerte nicht lange und zog Te1, was ein ziemlich guter Zug war. Dennoch war meine Stellung zu überlegen, sodass ich die Partie gewinnen konnte. Diese unerlaubte Kommunikation zwischen beiden war so auffällig, dass ich den Schiedsrichter informierte. Dieser beobachtete daraufhin beide sehr genau und ermahnte die Mutter. Danach war sie nur noch selten am Brett zu sehen, und der Junge konnte sein Turnier mit überdurchschnittlichen Ergebnissen abschließen. Auch hier stellt sich mir die Frage, welchen Nutzen diese Strategie tatsächlich hatte und warum sowohl die eigene Integrität als auch die seines Sohnes so stark aufs Spiel gesetzt wurde.
  • Beim dritten Beispiel habe ich selbst die Rolle des Schiedsrichters übernommen. Ein kleiner Junge kam zu mir und berichtete, dass sein Gegner draußen mit einem anderen Spieler über seine Partie gesprochen habe. Ich befragte daraufhin beide Spieler, die dies nur mit einem „nix verstehe“ quittierten. Zur Einordnung: Der Gegner des kleinen Jungen hatte keine DWZ und war ständig mit einem anderen Spieler draußen Rauchen, der knapp eine DWZ von 1900 hatte. Beide unterhielten sich in einer osteuropäischen Sprache. Deshalb fragte ich den Jungen, woher er wisse, dass sie über seine Partie gesprochen hätten. Er erklärte, dass seine Mutter russische Wurzeln habe und er ein wenig Russisch verstehe. Außerdem meinte er, gehört zu haben, dass beide sich über den Zug h5 unterhalten hätten. Als ich mir anschließend die Stellung des Jungen ansah, war der Zug h5 tatsächlich aufs Brett gekommen. Reicht das als Beweis, um jemanden wegen Betrugs zu disqualifizieren? Uns als Schiedsrichterteam hat es nicht gereicht. Ich wollte jedoch zumindest beiden Spielern klarmachen, dass ich sie beobachte, um weitere Absprachen zu verhindern. Daher blieb ich häufiger am Brett stehen und ließ sie nicht mehr aus den Augen. Danach wurden sie auch nicht mehr gemeinsam draußen beim Rauchen gesehen.

Wie diese Beispiele aus meiner eigenen Erfahrung zeigen, ist für mich die unerlaubte Absprache oder Kommunikation zwischen zwei Personen während einer Partie problematischer als die reine Handynutzung.

Schließlich noch ein Hinweis für Mannschaftswettkämpfe: Wenn während noch laufender Partien draußen gemeinsam geraucht wird und dabei Sätze fallen wie „Du stehst aber schlecht“ oder „Du stehst komplett auf Gewinn“, gilt dies ebenfalls als unerlaubte Kommunikation und kann den Verlust der Partie nach sich ziehen.       

Dave Möwisch

Vereinsblitzturnier September 2025

Am 26.9.2025 fand das monatliche Vereinsblitzturnier statt. Bei 20 Teilnehmern gab es einen Überraschungssieger.

Unser Serienblitzsieger kämpfte im Nebenraum seine Partie des Vereinsturnieres aus. Die CMs und FMs, die es im Verein so gibt, waren verhindert. Und so war das Rennen offen wie lange nicht.

Adrian und Dirk führten die Startliste an. Die Vereinsjugend gedachte jedoch, dieses Mal nicht nur fleißig, sondern auch erfolgreich mitzumischen. Und so kam es dann auch. Das Trio Infernale, natürlich nur auf dem Schachbrett, bestehend aus Taro, Peter und Leopold, wechselte sich an den vorderen Brettern ab.

Der Vereinschef Steffen als auch Adrian kämpften sich immer wieder heran und mussten dann doch wieder im Mittelfeld die Punkte suchen. Mit sensationellen 6 aus 7 Punkten gewann Leopold das Turnier. Diesen Sieger hatte wirklich niemand auf der Rechnung. Mit einem Punkt Abstand folgen Adrian auf Platz 2 und Steffen auf Platz 3.

Die Ergebnisse und Tabelle findet sich unter folgenden Link:

https://s3.chess-results.com/tnr1263457.aspx?lan=0&art=4&SNode=S0

Das nächste Blitzturnier findet am 24.10.2025 um 18.30 Uhr statt. Gäste sind gern gesehen.

3. Ludwigsfelder Herbst

Am 13. September fand der dritte Ludwigsfelder Herbst statt. Die ersten Ausgaben gab es 2018 und 2019. Danach schlief die Turnierreihe offenbar wegen der Pandemie ein. 24 Spieler fanden den Weg nach Ludwigsfelde ins Waldhaus. Leider sehr wenig Spieler, aber die Turnier Konkurrenz an diesem Wochenende war sehr groß. Zeitgleich fand das Oranienburger Schachopen statt. In Rüdersdorf wurde Schnellschach gespielt. Und auch der Potsdamer Schachverein Mitte richtete ein schönes Schnellschach Turnier in Berlin aus.

Aber immerhin, bei 24 Spielen reicht es eben doch, für 6 Gruppen, die 3 Partien klassisches Schach im Rundensystem spielten. Natürlich nur jeweils in ihrer Gruppe. 3 Gruppen waren relativ stark also besetzt. In 3 weiteren Gruppen tobte sich der Nachwuchs aus.

Vom  PSV traten Peter Mecklenburg und René Kellner an. Letzterer schaute nicht schlecht, als durch die offene Tür Jonathan Carlstedt spazierte. Seines Zeichens immerhin ein internationaler Meister, der vor allen Dingen bekannt ist für seinen,  Schachladen in Charlottenburg, für sein Engagement bei der Zeitschrift Schach und für seine zahlreichen Kurse bei der Schachschule Chessemy.

Wie sich herausstellte, wohnt er nun im schönen Land Brandenburg. Und sein kleiner Sohn besucht den Ludwigsfelder Schachverein und lernt dort die ersten Züge. Bei dem netten und starken Papa als Trainer wird das mal bestimmt ein ganz starker Spieler werden.

Peter hatte, vorsichtig gesagt, wenig Ambitionen, war das doch das erste Turnier dieser Art Für ihn.  Gleich in der ersten Runde konnte er gegen einen erfahrenen Senior aus Neuenhagen punkten. In der zweiten Runde ging das Endspiel verloren. Und die dritte Runde wurde voller Stolz absolviert, denn Peter verlor hier mit besonderer und anmutiger Eleganz, indem er auf eine besondere Art und Weise seine Dame einstellte. Da gehen ein paar Punkte für die DWZ verloren, was aber mit Blick auf die nächsten Turniere im Herbst und Winter nichts ausmacht.

René durfte in einer sehr ausgeglichenen Gruppe mit 4 Spielern um die 1600 Elo spielen. Die erste Runde war ein harter Kampf. Und wurde letztendlich durch einen taktischen Fehler des Gegners im Endspiel entschieden. Da blieb sogar noch Zeit, um im lokalen Buchladen ein wunderbares Buch zu kaufen.

In der zweiten Runde ließ der Gegner dann einige Figuren stehen. Da merkt man eben doch, dass zwei Runden Schach sehr anstrengend sind. In der dritten Runde bot Rene schnell nach dem 10. Zug  Remis und konnte sich so den Gruppensieg sichern.

Ein schönes Turnierformat, was man mal einlegen kann. Aber man muss schon sagen, drei lange Schachpartien am Stück, das schlaucht schon ganz schön. Trotzdem eine schöne Vorbereitung auf die Saison.

René Kellner

10. Amateurcup der Schachfreunde Berlin 1903

Der September ist ein Monat voller Schachturniere. Man weiß gar nicht, wo man zuerst mitspielen soll.

Der 10. Amateurcup der Schachfreunde Berlin fand am 7. September 2025 mit 63 Teilnehmern statt. 3 Spieler unseres Vereins fanden am 7. September den Weg nach Berlin zu den Berliner Schachfreunden. Carsten Kühne, Rene und Adrian gedachten, fleißig Punkte zu sammeln. Jonathan wollte auch mitspielen, ging aber unterwegs irgendwie und irgendwo verloren.

Carsten Kühne legte stark los. 5 Siege aus 5 Partien sprachen für sich. Dann aber kam die Mittagspause. Und danach passierte leider wenig. Mit einem halben Punkt aus den weiteren 4 Partien dürfte Carsten bestimmt nicht zufrieden sein.

Adrian war weit vorne gesetzt und machte sich Hoffnungen, um den Turniersieg mitzuspielen. Aber auch er musste erfahren, dass das Berliner Schach unter anderem ein krasses Pflaster ist. In der dritten Runde verlor Adrian gegen eine 1700. In der Runde darauf sprang nur ein Remis heraus. So ging es ein bisschen frustriert in die Mittagspause. Immerhin zum Schluss standen 6 Punkte zu Buche. Adrian fand sich auf Platz 11 wieder. Dicht gefolgt von Carsten Kühne. Der auf Platz 12 mit 5,5 Punkten kam.

Bei René lief es nicht viel besser. Zahlreiche taktische Fehler, da mal eine Dame  stehen lassen dort mal ein Läufer übersehen. Was dazu führte, das ist leider nur bei 4 Punkten blieb. In der 11. Runde ging es nochmal gegen einen Jugendlichen. Wo René punkten wollte. Aber das wollte der Jugendliche leider auch. Und so hatte dieser das bessere Händchen und den Punkt mehr.

Trotzdem war es ein sehr gemütliches Turnier, was man nur jeden Schachfreund ans Herz legen kann. Nette Atmosphäre. Bulette mit Kartoffelsalat zum Mittag. Wer das nicht mag, wird beim türkischen Grill gegenüber fündig. Kann man mal so machen. Vielleicht nutzen ja nächstes Jahr mehr Spieler vom SV die Gelegenheit, die er sich mit anderen Amateurspielern zu messen.

Sieger wurde Adrian Sitte (SW Lichtenrade) mit 8,5 Punkten aus 9 Runden. Auf Platz 2 folgte Daut Tahiri (König Tegel) mit 7 Punkten. Den dritten Platz belegte Rishi Sanotra mit 6,5 Punkten.

Die Ergebnisse

René Kellner

Schnellschach im Divan – Sei dabei!

Am 14.09.2025 verwandelt sich der Divan in ein Schachzentrum, in offizieller Kooperation mit dem Potsdamer SV Mitte e.V. – beim 7-rundigen Schnellschachturnier im Schweizer System!

Anmeldung vor Ort bis 08:45 Uhr

Turnierstart: 09:15 Uhr

Ort: Der Divan – Das Arabische Kulturhaus, Schützallee 27–29, Berlin

Modus: 12 Min + 3 Sek/Zug | FIDE-Regeln

Teilnahme: Offen für alle Spieler*innen – mit oder ohne Verein, aus dem In- & Ausland

Preise:
1.Platz: 500 €
2.Platz: 300 €
3.Platz: 150 €
und attraktive Sonderpreise …

Jetzt anmelden per E-Mail mit Vor- & Nachname (und ggf. Verein) an:
sport@derdivan.org

Begrenzte Plätze: max. 140 Teilnehmende – first come, first served!
Snacks & Getränke vor Ort | Kein Essen oder technische Geräte im Turniersaal

Ausschreibung

20. Schlacht zu Dennewitz – Tigran bester PSVler

Am 30. August wurde die mittlerweile 20. Schlacht zu Dennewitz geschlagen. Und leider auch die letzte, wie das knuffige Organisatorenteam um René Liese, René Schilling und Roland Schimmel bekannt gab. Das Turnnier wurde lange Jahre von SV Marzahna e.V. (den es leider einige Jahre nicht mehr gibt) mit Unterstützung der Schachclubs aus Lufwigsfelde und Trebbin organisisiert.

Das Turnier erinnert an die historische Schlacht bei Dennewitz vom 6. September 1813, bei der preußische Truppen unter General Bülow die napoleonische Armee besiegten. Diese Schlacht verhinderte Napoleons Vormarsch nach Berlin und war entscheidend für den Verlauf der Befreiungskriege.

Zahlreiche Titelträger nahmen im Laufe der Jahre teil. GM René Stern konnte 2019 zum zweiten Mal gewinnen. Weitere IMs wie etwa Ilja Schneider waren lange Jahre Stammgast bei diesem Turnier.

Der PSV war diesmal mit 4,5 Teilnehmern vertreten. Den Seniorenbereich deckte Manfred Partsch ab. Er brachte auch unser ehemaliges Mitglied Manfred Schneidereit, inzwischen stolze 87 Jahre alt, mit. Diesem ist es in Jüterbog zu langweilig, da dort kein Schach gespielt wird. Auf seine Initiative hin gibt es in der örtlichen Biblitohek jede Woche einen Schachnachmittag.

Dave und René gedachten, irgendwo im Mittelfeld mitzuspielen und das Ambiente zu genießen. Tigran hatte sich in der letzten Zeit schachlich stark verbessert und versuchte, als Nachwuchshoffnung zu glänzen. Was ihm auch gelungen ist.

Insgesamt 45 Spieler hatten sich versammelt, um in 9 Runden den Sieger auszukämpfen. Drei IMs, ein FM und zwei weibliche Titelträgerinnen gedachten, ins Turniergeschehen einzugreifen. Der Favorit besaß zwar keinen Titel, aber beachtliche 2404 Elo.

René gelang am Vormittag gar nix. 0,5 Punkte aus 4 Runden war die magere Bilanz. Nach der Stärkung mit einem ordentlichen Steak im gastgebenden Wirtshaus gab es neuen Schwung. 4 aus 5 Punkte am Nachmittag. Das reichte für Platz 27.

Tigran setzte gleich in der 1. Runde ein Achtungszeichen und erkämpfte ein starkes Remis gegen den berühmt berüchtigten Nachwuchspieler Arthur Dodul, immerhin 2040 Elo hat dieser. Die Schwester kannte in der letzten Runde kein Erbarmen und konnte in der letzten Runde gegen Tigran punkten. Da half es auch der Tipp von René nicht, die Dodul-Schwester zu becircen. Mit einem starken 26. Platz und somit bester Teilnehmer vom PSV dürfte Tigran aber sehr zufrieden sein. Nur der Jugendpreis und ein Ratingpreis wurde von den Doduls weggeschnappt.

Dave, seines Zeichens Schatzmeister des LSBB, hegte keine Ambitionen, sondern wies erstmal auf den Geisterfahrer kurz hinter Trebbin hin, den René am Steuer des Turnierfahrzeuges gar nicht bemerkt hatte. Nur das hektische Einscheren von einigen Fahrzeugen fiel René auf. Da hatte Caisa wohl einen guten Tag mit den PSVlern. Schachlich dagegen konnte Dave heute nicht viel reißen und spiele unter seiner üblichen Form. Schuld war wohl der harte Trainingsabend am Vortag. 3,5 Punkte und Platz 35 waren das Ergebnis.

Manfred hatte gleich dreimal Pech. 9 Runden gab es zu betreiten und gleich drei PSVler wurden ihm zugelost. Erst René, der sich die Dame von Manfred fangen ließ. Und dann noch Glpck hatte… Als nächstes kamen Dave und Tigran. Leider dreimal eine Null, gegen die Konkurrenz ging es dann aber los. 3 Punkte auf Platz 37 standen dann zu Buche.

Den Turniersieg machten die Favoriten unter sich aus. Der Favorit Jakub Pulpan gewann mit 7,5 Punkten. Es folgen auf Platz 2 und 3 die IMs Ilja Schneider und Ference Langheinrich.

Das war ein schöner Schachausflug. Umso trauriger ist es, dass es diese schöne Turnier nun nicht mehr geben wird. Auch wenn man kein Schach spielt, sei ein Ausflug sehr empfohlen. Das kleine Regionalmuseum und zahlreiche Denkmäler erzählen viel über die lolake Geschichte.

René Kellner

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Tabelle
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Ausführlicher Bericht von René Liese