Mirko Eichstädt, Hans Rackowiak und Manfred Partsch beim Deutschen Schachgipfel 2022 in Magdeburg
Vom 12. bis 24. August fand in Magdeburg der diesjährige deutsche Schachgipfel statt. Es handelt sich dabei um eine Großveranstaltung, bei der viele deutsche Meisterschaften im Schach an einem Ort und zur selben Zeit stattfinden. Ausgetragen wurden u.a. die deutschen Einzelmeisterschaften (Männer und Frauen getrennt), die deutschen Blitz-Einzelmeisterschaften, die deutschen Senioren-Einzelmeisterschaften (in zwei Gruppen: 50+ und 65+), die deutsche Pokal-Einzelmeisterschaft, das Finale der Deutschen Amateur-Meisterschaft und nicht zuletzt das German Masters mit 10 deutschen Topspielern (u.a. mit Vincent Keymer, der aktuellen Nr. 1 im deutschen Schach).
Für alle Teilnehmer ist dieses Großereignis ein besonderes Erlebnis. Man lebt etwa eine Woche an einem Ort, in dem sich alles um Schach dreht. Gespielt wird zu jeder Stunde – nicht nur in den vielen Sälen des Hotels, wo die eigentlichen Meisterschaften stattfinden, sondern auch außerhalb dieser Räume in der großen Lobby des Hotels, wo auf jedem Tisch mindestens ein Schachspiel aufgebaut ist. Hier kommt man zusammen, um gemeinsam zu analysieren oder einfach nur ganz entspannt noch eine und dann noch eine weitere Partie zu spielen. Beeindruckend ist nicht nur die Zahl der Teilnehmer (bei den Senioren 50+ und 65+ waren es z.B. fast 300), sondern auch die Vielfalt: von den ganz jungen bis zu den ganz alten ist alles vertreten – und alle vereint die Freude am Schachspiel.
Ein besonderer Reiz des Schachgipfels besteht natürlich auch darin, die deutschen Großmeister und Topspieler einmal live zu erleben (z.B. beim German Masters). Man kennt sie ja sonst nur aus den einschlägigen Medien. Hier durfte man ihnen einmal ziemlich nahe kommen und dabei zusehen, wie sie hochkonzentriert am Brett sitzen und über den nächsten Zug nachdenken.
Der PSV-Mitte war mit drei Spielern in Magdeburg vertreten (schade, dass nicht mehr dabei waren). Mirko Eichstädt startete in der Deutschen Einzelmeisterschaft, Hans Rackowiak und Manfred Partsch beteiligten sich an der Deutschen Senioren-Einzelmeisterschaft in der Gruppe 65+. Da es sich um deutsche Meisterschaften handelte, war die Spielstärke in allen Wettbewerben ziemlich hoch und die drei vom PSV hatten es nicht leicht.
Mirko Eichstädt hatte es bei der Deutschen Einzelmeisterschaft mit einem Großmeister, einem Internationalen Meister und mehreren Fide-Meistern zu tun. Immerhin konnte er in diesem starken Feld zwei Partien gewinnen und zweimal Remis spielen. Mit den am Ende erreichten 3 Punkten und dem 39. Platz in dieser Meisterschaft war er dennoch nicht ganz zufrieden, weil er sich doch etwas mehr erhofft hatte.
Hans Rackowiak traf bei den Senioren 65+ auf zwei Fide-Meister und einen weiteren Spieler mit über 2000 Punkten. Er erzielte zwei Siege, spielte 6 mal Remis und verlor nur eine Partie (gegen einen der Fide-Meister). Mit insgesamt 5 Punkten und dem Rang 58 unter 197 Teilnehmern konnte er sehr zufrieden sein.
Manfred Partsch hatte es bei den Senioren 65+ ausschließlich mit Gegnern zu tun, die zum Teil deutlich höhere Wertungszahlen aufwiesen (darunter ein Fide-Meister mit über 2200 Punkten). Entsprechend musste er sich 5mal geschlagen geben, konnte aber auch 2 Siege und 2 Remis-Partien verbuchen. Die so erzielten 3 Punkte reichten für den Rang 160 unter den 197 Teilnehmern. Gegenüber dem nach den Wertungszahlen vergebenen Startrang von 188 eine Verbesserung um fast 30 Plätze.
Fazit: Der Deutsche Schachgipfel ist für jeden Schachspieler ein Highlight, das man sich auch dann nicht entgehen lassen sollte, wenn es wenig wahrscheinlich ist, dass man auf einem der vorderen Plätze landet. Im übrigen bietet Magdeburg selbst auch einige Attraktionen, die einen Besuch lohnen.
Bericht von Manfred Partsch