Herbstcup in Rüdersdorf 2025

48 Spieler sollten den Weg nach Rüdersdorf finden. 42 Spieler wurden es letztendlich im Hauptturnier. Die anderen sechs Spieler verbrachten den Vormittag in einer Vollsperrung auf der Autobahn. Nicht so das Potsdamer Team (Max, Tigran und René), die Dank der Verwendung von Google Maps den Stau galant umfuhren.

In Rüdersdorf gehen die Uhren etwas anders. Der Herbstcup findet kurz vor dem 1. Advent statt. Ordnungsgemäß ist auf dem Schulhof ein Weihnachtsmarkt aufgebaut. Was so seine Vor- und Nachteile hat. Nachteilig ist ganz klar die laute Weihnachtsmusik ab der 6. Runde, sie so Klassiker wie „Life ist Life“ in einer Rapversion intoniert. Vorteil ist, es gibt Kuchen und Wildschweingulasch. Was das sonst schon üppige Catering von den Rüdersdorfer Schachmamas nochmals deutlich aufwertete.

Im Auto wurde das Ziel ausgegeben. Tigran sollte 4 Punkte erzielen, René peilte 5 Punkte an und Max wäre mit 2 Punkten gut dabei. Soweit so gut, soweit die Wünsche auf die Realität prallen.

Bei René ging es schon gut los. In der ersten Runde wird gegen eine Rüdersdorfer Schülerin erstmal der Läufer stehen gelassen. Der nun mühevoll samt der Partie zurück gewonnen werden muss. Das kommt im Laufe des Vormittages noch öfters vor und führt zu mageren 1,5 Punkten aus 4 Partien. Wobei René in der zweiten Runde auch noch das Pech hat, gegen Tigran gelost zu werden. Eine ausgeglichene remisiege Stellung. René rechnet, zieht f5 und das Gegenüber nimmt den Bauern mit den Turm ohne schlechtes Gewissen heraus. Kein Respekt vor dem Alter, Punkt für Tigran.

Der setzt am Vormittag noch ein Achtungszeichen gegen den starken Barnimer Nachwuchs Jossip Schmidt. Dessen Mutter beäugt die Angelegenheit kritisch. Irgendwas beäugen tut auch der junge Schiri, der am Brett steht. Jedenfalls nicht die Partie. Neben dem Brett quatschen zwei Jugendliche, was der Schiri ignoriert. Da muss René die beiden anherrschen, einmal still zu sein. Es zeigt sich die Nachteiligkeit, wenn ohne Inkrement gespielt wird. Die Figuren fliegen nur so umher. Da landet der König erst unter den Tisch und dann auf irgendeinen Feld. Jossip und Tigran machen Züge, die kein Regelbuch versteht. Der Schiri kiekt und greift nicht ein. Jossip hat das bessere Zeitmanagement, Tigran die Mehrfiguren. So fällt bei Tigran das Blättchen, mangels Figuren kann Jossip nicht matt setzen. Also Remis!

Tigran spielt vorne mit

Max läuft in den einen oder anderen Angriff hinein. Aber dann ist er da, ein Sieg und ein Punkt. Das Tagesziel ist zur Hälfte geschafft.

Max in Action

Es muss sich dringend mit einer Bockwurst gestärkt werden. Der Weihnachtsmarkt bietet leckere Cookies, Schmalz und Marmelade. Der in kulinarischen Dingen erfahrene René macht einen Großeinkauf.

Bleiben noch drei Runden. Bei René läuft es gut, zwei Punkte in Folge. Da stimmt die Bilanz wieder. In der letzten Runde wartet dann mit Casta eine wirklich nette Rüdersdorferin. Nach einer wilden Partie heimst sie den Punkt und damit auch den Sieg in der Seniorenwertung ein.

Max sieht sieht sich nun ehrgeizigen Nachwuchs gegenüber. Auch an den hinteren Brettern wird um jedes Feld gekämpft. Die Gegner agieren angriffslustig. Leider muss sich Max geschlagen geben. Kein Punkt, aber dafür eine Zeitschrift Jugendschach mit Taktikaufgaben, die für das nächste Turnier vorbereiten.

Tigran spekuliert nun auf den Jugendpreis und beauftragt René, einen Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Das gelingt. Tigran selbst fegt dafür die großen Damen hinweg. Die arme Cordelia Koppe hat diesmal keine Chance. Dann noch ein Remis gegen eine 1800 und ein Pokal ist sicher.

Das war ein schönes gemütliches Turnier in einer wirklich netten Kombination mit dem Weihnachtsmarkt. Max hat sein Tagesziel nicht ganz, aber zur Hälfte erreicht. René konnte nach erfolgreicher Stärkung mit Kuchen noch das das Turnier retten und landete mit 3,5 Punkten auf Platz 19. Überraschend bester Potsdamer war wie schon in der Schlacht zu Dennewitz Tigran, der mit 4 Punkten zufrieden auf Platz 13 kam. Und den 2. Platz in der U18-Wertung belegte.

Wer kann, der kann…

Wer einmal mitspielen will, kann dies beim Wintercup im März machen. In Rüdersdorf gehen die Uhren etwas anders. Daher wird der Wintercup im Frühling sein. Der Termin wird bald bekannt gegeben.

Vereinsblitzturnier November 2025

20 Teilnehmer fanden am 28.11.2025 den Weg ins Spiellokal, um den monatlichen Blitzsieger zu küren.

Nils Werthmann krönte ein dramatisches Blitzturnier mit einem souveränen, aber hart erkämpften Sieg, in dem die Spitzenbretter des Potsdamer SV Mitte bis zur letzten Runde um jeden halben Punkt rangen. Hinter ihm entfaltete sich ein heroischer Dreikampf um die Podiumsplätze, in dem Faust, Kühne und Käding mit Angriffslust, Nervenstärke und taktischem Mut den Ton angaben.

Aufbruch der Favoriten

Schon die Startrangliste versprach ein internes Spitzenduell: Werthmann (2046), Faust (2017) und Kühne (1940) führten das Feld an, gestützt von einem starken Block weiterer Vereinsspieler um Käding, Bernhöft und Tennigkeit. Die Mischung aus etablierten Turnierfüchsen und Nachwuchskräften wie Kramer, Lenk, Bohn oder Rahman legte den Grundstein für ein Turnier, in dem jede Runde neue Geschichten schrieb.

Von Beginn an nutzten die Topgesetzten ihre Erfahrung, um sich vorne festzusetzen, doch die engen Feinwertungen zeigen, wie oft die Partien auf Messers Schneide standen: Buchholz und Sonneborn-Berger sind bei den ersten Vier nur durch wenige Zähler getrennt. Jede ausgelassene Chance, jedes taktische Motiv wog schwer – Blitzschach im Reinzustand.

Das Ringen um den Turniersieg

Am Ende stand Nils Werthmann mit 6 Punkten aus 7 Partien ganz oben, getragen von einem starken Schlussspurt und einem nervenstarken Schwarzsieg in der Schlussrunde gegen Wolfram Christen am Spitzenbrett. In einem echten Endspielduell der Tabellenführer verteidigte er nicht nur seine Spitzenposition, sondern setzte mit dem vollen Punkt ein Ausrufezeichen unter sein Turnier.

Hinter ihm kam es zum Showdown um die Ehrenplätze: Adrian Faust besiegte in der 7. Runde den talentierten und kampfstarken Tigran Kramer, sicherte sich damit 5,5 Punkte und dank besserer Buchholz ganz knapp Platz zwei vor Carsten Kühne, der seinerseits mit einem Schwarzsieg über Steffen Bernhöft noch auf 5,5 Zähler kletterte. Beide lieferten sich über sieben Runden ein stilles Fernduell, das am Ende buchstäblich an der Feinwertung entschieden wurde.

Helden in der Verfolgergruppe

Nur einen halben Punkt hinter dem Podium landete Taro Käding, der mit 5 Punkten und der höchsten Buchholz des gesamten Feldes (31,5) eindrucksvoll zeigte, dass er durchweg starke Gegner vor der Brust hatte. Der Pflichtsieg in der Schlussrunde gegen Momme Müller war alles andere als Formsache: Ein halber Ausrutscher hätte ihn sofort ins dichte Mittelfeld zurückgeworfen.

Auch im Schatten der Topplätze wurden heroische Geschichten geschrieben: Tennigkeit, Bernhöft und Christen kämpften sich mit je 4 Punkten ins solide Mittelfeld, wobei Christen in der Schlussrunde das undankbare Los hatte, mit Weiß gegen den führenden Werthmann antreten zu müssen. Dass er trotz dieser Niederlage immer noch auf 4 Zähler kam, spricht für seine zuvor erkämpften Punkte.

Aufstieg und Feuerprobe des Nachwuchses

Besonders auffällig ist der Auftritt von Tigran Kramer, der mit einer Elo von 1308 ins Turnier startete und sich mit 4 Punkten bis auf Rang 8 vorspielte. Seine Paarung in der letzten Runde am zweiten Brett gegen Faust ist ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr er sich im Laufe des Turniers nach vorne gekämpft hat – die Niederlage ändert nichts an der starken Gesamtleistung.

Der Nachwuchsblock (im Sinne von Spielerfahrung nicht des Lebensalters) mit Lenk, Bohn, Rahman, Stolz und anderen lieferte sich seine eigenen Schlachten: Lenny Lenk erreichte 3 Punkte und traf in der Schlussrunde auf den erfahrenen Paul Tennigkeit, während Joris Bohn mit einem energischen Schwarzsieg über Rene Kellner ebenfalls auf 3 Zähler kam. Rahman krönte sein Turnier mit einem Sieg gegen Phelan Wolf und kletterte damit noch auf 3 Punkte – ein würdiger Abschluss eines lehrreichen Blitzabends.

Licht und Schatten an den hinteren Brettern

Auch an den hinteren Brettern wurde verbissen gekämpft, oft unter größerem Druck als an der Spitze: Mathilde Schönknecht kam auf 1,5 Punkte und erhielt in der 7. Runde spielfrei den letzten Zähler, nachdem sie zuvor mehrfach gegen nominell stärkere Gegner antreten musste. Anatoli und Svetlana Grinman, ebenso wie Lenn Luca Stolz, blieben in der Schlussrunde „nicht ausgelost“ und konnten an diesem Tag nicht mehr in das Geschehen auf dem Brett eingreifen, was ihre Aufgabe im Kampf um jede Feinwertung umso undankbarer machte.

Doch gerade hier zeigt sich der wahre Geist eines Vereinsblitzes: Wer mit 1 oder 2 Punkten nach Hause geht, trägt dieselbe Erfahrung und dieselben Geschichten weiter wie der Turniersieger – nur dass die heldenhaften Momente oft in taktischen Rettungen, überstandenen Matts und knapp verhinderten Springergabeln liegen. So wurde das Blitzturnier im November 2025 zu einem Panorama aus Erfolgen, Rückschlägen und Lernmomenten – mit einem verdienten Sieger an der Spitze und vielen kleinen Helden in jeder Zeile der Tabelle.

Alle Ergebnisse

Ergebnisse der Mitgliederversammlung 2025

Am 21.11.2025 fand die Mitgliederversammlung des Potsdamer Schachverein Mitte e.V. statt.

Zum neuen Vorstand wurde gewählt:

1.VorsitzenderSteffen Bernhöft
2. VorsitzenderNils Werthmann
KassenwartAndreas Greber
BeisitzerAndreas Kummer
TurnierdirektorRené Kellner

Es wurde beschlossen, den Vereinsbeitrag ab 2026 von 80 € auf 90 € zu erhöhen. Der Vereinsbeitrag für Jugendliche bleibt unverändert. Von den Beiträgen der Erwachsenen werden jeweils 15 € in die Nachwuchsarbeit investiert.

Die Blitzurniere und die Vereinsturniere werden auch 2026 fortgesetzt. Für den Brandenburgpokal werden drei Mannschaften gemeldet.